Horst
Kopp
Der
Desinformant
Erinnerungen
eines DDR-Geheimdienstlers
Verlag „Das Neue Berlin“ 2016, 256 Seiten, broschürt, 16,99 Euro
ISBN 978-3-360-01315-6
Der Autor war Offizier der Hauptverwaltung
Aufklärung des MfS und in dieser für „aktive Maßnahmen und Desinformation“
zuständig. Er sorgte z.B. dafür, dass bestimmte Meldungen in westdeutsche
Zeitungen und Zeitschriften lanciert wurden. Psychologische Kriegsführung in
Zeiten des Kalten Krieges. Ehrlich,aufrichtig und unterhaltsam berichtet er,
wie er dabei mit IM zusammengearbeitet, diese geworben und gesteuert hat, davon
manche, die er glauben ließ, sie würden für die CIA arbeiten.
Sein Meisterstück war der Kauf einer Stimme,
mit der 1972 verhindert wurde, dass die CDU/CSU Bundeskanzler Brandt durch ein
konstruktives Misstrauensvotum stürzen konnte.
Auch nachdem er als vermeintlicher
Unsicherheitsfaktor aus dem MfS entlassen und als Offizier für besondere Aufgaben
beschäftigt wurde und nach dem Umbruch 1989/1990 blieb er seinen politischen
Überzeugungen treu, ganz im Gegensatz zu seinen langjährigen Kollegen Günther
Bohnsack, der sich der gegnerischen Feldpostnummer verdingte.